Wahlprüfsteine Kommunalwahl 2020 in Lippe – Ursula Jakob Reisinger, Die Linke – Landratskandidatin

Gekürzte Fassung – die vollständige Antwort von Ursula Jakob Reisinger könnt Ihr hier Ihr hier als PDF aufrufen.

Frage: Wie nehmen Sie selbst den Klimawandel in Lippe und in Deutschland wahr? Glauben Sie,  dass einige Kipppunkte im Klimasystem bereits überschritten wurden? 

Antwort: In meiner Wahrnehmung haben Wetterphänomene, wie starke Unwetter, auch lokal begrenzt, aber auch lange Trockenheits-und Hitzeperioden schon im Frühjahr in den letzten Jahren zugenommen. Ob Kipppunkte bereits überschritten sind kann ich nicht beurteilen, sicher ist, dass es hoch dringlich ist, dagegen zu steuern.

 Frage: Die lippischen Wälder sind schwerkrank, Laubwälder vertrocknen, Nadelwälder sind abgestorben. Die Verluste für Waldbesitzer, Kommunen, den Landesverband sind immens.Können Sie in etwa die  Verluste in den lippischen Wäldern in Hektar, Festmeter und  Euro beziffern?  Was wollen Sie tun um die Waldbesitzer innen und die Wiederbewaldung zu unterstützen? 

Antwort: Die Verluste der Waldbesitzer kann ich nicht beziffern. Wie allgemein bekannt sind sie aber wohl beträchtlich und die beigefügten Bilder sehen dramatisch aus. Meine Unterstützung der Waldbesitzer würde ich an die Bedingung knüpfen wollen, das bei einer Wiederbewaldung nicht wieder nur auf schnellwachsende Baumarten, die schnell Rendite bringen gesetzt wird, sondern Baumarten wie Buche, Eiche, etc. Da die Unterstützung ja aus Steuermitteln kommen würde hätten wir auch den Anspruch, so viele als möglich der Gebiete auch für die Lipper*innen und Lipper begehbar/erfahrbar/erlebbar sind.

Frage: Bis zu welchem Jahr wollen Sie den Kreis Lippe klimaneutral machen? Welche Schritte planen Sie um dieses Ziel zu erreichen? Werden Sie die bisherigen Aktivitäten des Kreises für den Klimaschutz (Masterplan, Klimapakt) verstetigen und  intensivieren? Wie wollen Sie regionale Erzeugung und Vermarktung zur Stärkung der heimischen Landwirtschaft fördern? 

Antwort: DIE LINKE im Kreistag hat im vergangenen Jahr mit für den Klimanotstand gegen die Stimmen von CDU FDP und AFD gestimmt. Damit haben wir uns verpflichtet zukünftig alle Entscheidungen vor dem Hintergrund zu überprüfen, ob sie klimaschädliche Auswirkungen haben.

Frage: Wie wollen Sie den Wandel  zu deutlich mehr ÖPNV und  Radverkehr in Lippe fördern?  Wollen Sie den Flughafen Paderborn mit weiteren Steuergeldern aus Lippe unterstützen, obwohl das Fliegen extrem klimabelastend ist und  mehrere Flughäfen von Lippe aus sehr gut  per Zug zu erreichen sind? Sind Sie bereit ein Programm aufzulegen zum Erhalt des Kulturgutes unserer lippischen Straßenbaumreihen und Alleen, um diese innerhalb von 5 Jahren zu ergänzen? Werden Sie sich für ein 1.5 Grad Gesetz einsetzen mit dem Ziel den Klimavertrag von Paris umzusetzen? 

Antwort: Den Ausstieg aus dem Fördervertrag bzw. die Rückgabe der Gesellschaftsanteile des Flughafens Paderborn haben wir schon seit wir im Kreistag als Partei vertreten sind (2009) immer wieder gefordert. In Zeiten von Corona und vor dem Hintergrund der klimaschädlichen Auswirkungen des Fliegens ist dies noch dringlicher. Allerdings sehen wir auch die Verantwortung die der Kreis Lippe als langjähriger Gesellschafter(1984) hat und unterstützen einen geordneten Ausstieg.

Wir wollen den Ausbau von Radwegen weiter fördern und Lücken schließen und wir unterstützen den Radentscheid. Dem Fußgänger und Radverkehr wollen wir mehr Raum geben.

Das 1,5 Grad Ziel können wir nicht alleine durchsetzen, sondern brauchen dazu auch Menschen, Verbände und Bündnisse die außerhalb des Parlaments Druck machen.

Frage: Aktuell sind wir auf dem Weg zu einer verheerenden Erwärmung von über 3 Grad.  Der Klimawandel bedroht nicht nur Land und Forstwirtschaft, sondern die  gesamte Wirtschaft. Werden Sie, wie in der Corona Pandemie,  nun auch der Klimakrise höchste Priorität einräumen, zum Schutz unserer Lebensgrundlagen? 

Antwort: Klimaschutz kostet Geld, kein Klimaschutz kostet Leben. Deshalb ist der Schutz unserer Lebensgrundlagen für uns selbstverständlich. Allerdings müssen sich den auch diejenigen leisten können, die nicht „auf der Sonnenseite des Lebens“ stehen.

Gekürzte Fassung – die vollständige Antwort von Ursula Jakob Reisinger könnt Ihr hier Ihr hier als PDF aufrufen.